BMAS-Studie – Kinder mit Beeinträchtigungen

Forschungsbericht BMAS veröffentlicht

Komplexe Studie gibt Einblicke in die Lebenssituation von Familien mit beeinträchtigten Kindern

 

Im Rahmen des großangelegten Projekts „Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen – Unterstützungsbedarfe und Hinweise auf Inklusionshürden“ im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) durften wir uns intensiv mit den tagtäglichen Herausforderungen von betroffenen Kindern und ihren Familien beschäftigen. Auf Basis einer umfangreichen quantitativen Befragung sowie vertiefenden Fokusgruppengesprächen mit Eltern wurden Unterstützungsbedarfe ermittelt und Hinweise auf Inklusionshürden gegeben.

Die Studie zeigt aus der Perspektive Angehöriger von Familien mit beeinträchtigten bzw. behinderten Kindern die Probleme und Einschränkungen im (gemeinsamen) Alltag auf. Die gesammelten Informationen geben Aufschluss über das Verhalten im sozialen Umfeld, liefern Erfahrungswerte bei der Beantragung und Bewilligung von Unterstützungsleistungen sowie der Inklusion in den Bereichen Bildung und Betreuung.
Auf dieser Basis konnten Lösungsansätze und optimierte Unterstützungsangebote eruiert werden.

Dazu hatte die INFO GmbH zunächst im Zeitraum vom 11. November 2021 bis zum 17. Januar 2022 insgesamt n=2.572 Personen befragt. Zielgruppe der Befragung waren Eltern bzw. Personen mit elternähnlicher Funktion, in deren Haushalt mindestens ein Kind im Alter bis zu 25 Jahren mit einem besonderen Unterstützungs- oder Betreuungsbedarf lebt. Die Befragungen wurden in Form von Online-Interviews realisiert und dauerten im Durchschnitt ca. 45 Minuten. In der zweiten Untersuchungsphase wurden mehrere Fokusgruppendiskussionen mit Eltern von Kindern bzw. Jugendlichen mit einem besonderen Betreuungsbedarf durchgeführt.

Kinder, Jugendliche bzw. junge Erwachsene mit hauptsächlich seelischen Problemen und/oder Problemen beim Lernen bildeten mit knapp drei Vierteln das anteilsmäßig größte Cluster (72 %). Zu deutlich geringeren Anteilen waren in der Stichprobe hauptsächlich kognitiv/geistig bzw. hauptsächlich körperlich beeinträchtigte Kinder bzw. Jugendliche vertreten (jeweils 14 %). Einen besonderen Erkenntnisgewinn versprechen die Auswertungen zum Cluster der Kinder bzw. Heranwachsenden mit hauptsächlich seelischen Problemen und/oder Problemen beim Lernen: Denn obwohl es sich hierbei um die zahlenmäßig stärkste Gruppe handelt, werden Heranwachsende mit diesen Beeinträchtigungen bislang aufgrund der oftmals fehlenden anerkannten Schwerbehinderung nicht in den Statistiken abgebildet.

Der vollständige Forschungsbericht kann über die Internetseiten des BMAS bezogen werden:
https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Forschungsberichte/fb-613-elternstudie-unterstuetzungsbedarfe-inklusionshuerden.pdf?__blob=publicationFile&v=2