Im November 2025 wurden die Ergebnisse einer Befragung zum gesundheitlichen Verbraucherschutz veröffentlicht. Diese Studie hatte die INFO GmbH für das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) durchgeführt. Die Studie evaluiert, wie Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Stakeholder zu Themen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes stehen und wie sie das BfR und dessen Arbeit wahrnehmen.
Zwischen November 2024 und April 2025 führte unser Institut eine telefonische Befragung von 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern ab 16 Jahren in Deutschland durch. Außerdem nahmen an der Studie 499 Experten aus den Bereichen Politik, Medien, Fachverbänden und Wissenschaft teil, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit eng mit Themen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes verbunden sind.
Das BfR untersucht damit bereits zum sechsten Mal, wie der gesundheitliche Verbraucherschutz in Deutschland wahrgenommen wird. Frühere Studien fanden in den Jahren 2004, 2008, 2012, 2016 und 2020 statt. Wie in den vorherigen Erhebungen wurden Fragen sowohl zur allgemeinen Wahrnehmung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Deutschland als auch zur Bekanntheit und Wahrnehmung des BfR gestellt.
Gesundheitlicher Verbraucherschutz bleibt ein wichtiges Thema
Wie in den vorherigen Studien zeigt auch die aktuelle Erhebung, dass gesundheitlicher Verbraucherschutz für Verbraucherinnen und Verbraucher von hoher Bedeutung ist. 43 Prozent bewerten ihn als sehr wichtig. Über ein Drittel informiert sich häufig bis sehr häufig, knapp die Hälfte fühlt sich gut bis sehr gut informiert und mehr als die Hälfte passt ihr Verhalten an, um Risiken zu vermeiden. Unter den Stakeholdern halten 60 Prozent den gesundheitlichen Verbraucherschutz für sehr wichtig, 41 Prozent informieren sich häufig bis sehr häufig dazu.
BfR und seine Aufgaben sind deutlich bekannter bei Stakeholdern als bei der Bevölkerung
Nur ein Teil der Verbraucherinnen und Verbraucher kann spontan Institutionen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes nennen. Am häufigsten werden die Verbraucherzentralen genannt, nämlich von 24 Prozent der Befragten. Das BfR wird hingegen selten spontan genannt. Unter den Stakeholdern ist das BfR mit 7 Prozent aller ungestützten Nennungen deutlich präsenter. Die Verbraucherzentralen stehen mit 42 Prozent der spontanen Nennungen auch hier an erster Stelle. Gestützt kennen 41 Prozent der Bevölkerung und 73 Prozent der Stakeholder das BfR. Die Aufgaben des BfR sind nur 7 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher bekannt, bei den Stakeholdern sind es hingegen 33 Prozent.
Informationen des BfR erreichen ihr Publikum, vor allem online
Zwei Fünftel der Bevölkerung und 44 Prozent der Stakeholder mit BfR-Kenntnis wissen, dass das Institut Informationen zum gesundheitlichen Verbraucherschutz veröffentlicht. Jeweils etwa die Hälfte dieser Personengruppen nutzt diese Angebote. 36 Prozent der Nutzenden in der Bevölkerung und 57 Prozent der Stakeholder bewerten sie als wichtig oder sehr wichtig.
Als zentrale Informationsquelle nennen beide Gruppen den Internetauftritt des BfR: 24 Prozent der Informationsnutzenden aus der Bevölkerung und 40 Prozent der Stakeholder greifen darauf zurück.
Viele Stakeholder setzen die Informationen des BfR gezielt in ihrer eigenen Kommunikation ein, etwa gegenüber Behörden, Institutionen, Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie der Politik.
Vertrauenswürdigkeit und Unabhängigkeit als zentrale Werte des BfR
Stakeholder, die die Aufgaben des BfR kennen, schätzen insbesondere dessen gesellschaftliche Relevanz, Vertrauenswürdigkeit und wissenschaftliche Unabhängigkeit. Sowohl Verbraucherinnen und Verbraucher als auch Stakeholder befürworten, dass das BfR verschiedene Gruppen und Institutionen in seine Arbeit einbindet. Es zeigt sich, dass ihnen die Beteiligung von Wissenschaft, öffentlichen Institutionen und Behörden sowie Verbraucher- und Umweltverbänden besonders wichtig ist.
Weitere Ergebnisse sind in Form eines detaillierten Gesamtberichts auf der Webseite des BfR unter folgendem Link verfügbar:
https://www.bfr.bund.de/wissenschaftsbericht/bfr-stakeholder-und-bevoelkerungsbefragung/